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Witt

Jul 5th, 2019 | von |

Im Gegensatz zur opulenten Bühnenshow des heutigen Headliners wirkt der Bühnenaufbau von WITT fast schon minimalistisch. Lediglich ein kleines Schlagzeug und ein Backdrop im Stile des aktuellen Albums „Rübezahl“ haben sich auf die Bühne veirrt, wobei „Rüpelzahl“ auch zum heutigen Auftritt des Szene-Urgesteins passen würde. Nach einem zur lauen Sommernacht passenden Gewitter-Intro und dem Opener „Herr der Berge“ läuft der gesprächige Vollbartträger zur Höchstform auf: Zuerst wird die Getränkeversorgung seiner Band bemängelt, dann der vermeintlich besoffene Zustand des Publikums durch den Kakao gezogen („Ich mag keine Besoffenen. Der einzig Besoffene darf hier oben sein, wo ich stehe!“) – alles natürlich mit einem (nicht allzu offensichtlichen) Augenzwinkern versehen. Zur späten Stunde verharren dabei noch erstaunlich viele Schaulustige vor der Dark Stage aus, vermutlich auch, um die über alle Genregrenzen hinaus bekannten Hits von Joachim Witt zu Gehör zu bekommen. Durch ein überarbeitetes Soundgewand präsentieren sich diese dann auch deutlich druckvoller und von ihrer metallischen Seite: „Das geht tief“ setzt den Startschuss, „Die Flut“ (angekündigt mit einem süffisanten „Wollt ihr mal einen Schlager hören?“) folgt sogleich, ehe „Der goldene Reiter“ vorerst den Schlusspunkt setzt. Ein paar Minuten verbleiben und so sprintet WITT ein letztes Mal zum Mikro, um mit „Strenges Mädchen“ den zweiten Festivaltag überraschend gelungen abzuschließen.

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