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IN FLAMES

Jul 8th, 2018 | von |

Die letzten Töne von KNORKATOR verklingen, und es ist Zeit für den Headliner des ROCKHARZ 2018: IN FLAMES! Doch vorher betritt noch Veranstalter Buddy samt seinem Team und diversen in die Produktion des Festivals involvierten Personen die Bühne: Die Sause zum 25. Geburtstag des ROCKHARZ‘ nährt sich ihrem Ende, und so ist es an der Zeit, einigen Leuten zu danken, ohne die das Festival nicht stattfinden könnte – nicht in dieser Form, und vielleicht auch gar nicht. Besonders dankt der Veranstalter dem Publikum – denn es ist für diese Leute gemacht, und ohne diese Leute würde nichts gehen. Des Weiteren ehrt er einige Leute, die seit etlichen Jahren – teilweise länger als er selbst – dabei sind. Würdevolle Worte für einige verdiente Menschen, ohne die das ROCKHARZ stumpf nicht das wäre, was es heute ist.

Nun aber genug geredet, es ist Zeit für die Headliner: IN FLAMES betreten die Bühne zu den Klängen von „My Sweet Shadow“ und einer imposanten Lichtshow. Schnell ist klar: Für Epileptiker ist dieser Auftritt nichts, dafür haben die Göteborger viel zu viel bewegtes Licht auf die Bühne schleppen lassen. Die Gerüchteküche munkelt, dass nur für die Lichtshow ein eigener LKW notwendig ist – aber das lohnt sich: Selbst wer taub ist, mag Spaß bei dieser Präsentation des modern-melodischen Metals von IN FLAMES haben. Doch auch musikalisch überzeugen die Schweden: Nach dem neueren Opener geht es weiter mit einem älteren Song, nämlich „Pinball Map“.

Es fällt auf: Die Setlist heute ist gespickt mit Highlights und Hits, und trotzdem fehlen noch einige. „Cloud Connected“, „Mirror’s Truth“, „Only For The Weak“, „The Truth“, „Alias“, „Take This Life“, „Deliver Us“ und der Rausschmeißer „The End“ haben es neben anderen in das anderthalbstündige Set geschafft, und nahezu jeder Song wird frenetisch bejubelt, mitgesungen, mitgeklatscht und mitgehüpft – und trotzdem fehlt zum Beispiel „The Quiet Place“. Aber fast 30 Jahre Bandgeschichte mit so vielen Highlights lassen sich eben auch schwer in gerade einmal 90 Minuten quetschen.

Das überschattet die Grandiosität des Auftritts aber kaum, denn die Band ist gut aufgelegt. Besonders Sänger Anders Fridén animiert die Leute in seinen Gesangspausen ein ums andere Mal zum Mitmachen, zum Mitsingen, zum Schreien – und die Meute frisst ihm aus der Hand. Wie effektiv dieser Mann sein Publikum mitreißen kann, zeigt sich in der Auswertung der Redezeit: Ganze zwei Ansagen gibt es während des ganzen Konzerts, und trotzdem fühlt es sich jederzeit so an, als wäre Anders seinen Fans ganz, ganz nah. Generell ist es erstaunlich, wie sehr der Mann seine Musik fühlt, seine Texte beim Singen leidet – auch hier gilt wieder, dass IN FLAMES auch rein optisch funktionieren könnten. Anders könnte mit seinen Posen, Gesten und seiner Mimik beim Singen sicherlich auch jemanden berühren, der keinen Ton davon hört. Gänsehaut, immer wieder, den kompletten Gig über!

So sind IN FLAMES ein absolut würdiger Headliner für das 25. Jubiläum des ROCKHARZ OPEN AIRs – besser kann man eine solche Show kaum gestalten. Nach dem Auftritt bedankt sich die Band noch mindestens fünf Minuten mit Gesten von der Bühne, macht Fotos mit der Menge, und die Menge dankt es IN FLAMES, indem sie noch bleiben, die Fäuste und die Pommesgabeln in die Höhe recken und für die privaten Fotoalben der Musiker posieren, während sich nebenan schon der Festivalabschluss MANNTRA bereitmacht. Danke ROCKHARZ-Publikum, ihr seid einfach immer gut zu den Bands!

Live Foto Rockharz 2018 In Flames

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