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Cradle Of Filth

Jul 5th, 2019 | von |

Als es beginnt, dunkel zu werden, ist es Zeit für die düsterste Truppe des heutigen ROCKHARZ-Tages. Auf dem mittlerweile sehr gut gefüllten Infield haben sich zahlreiche Fans von CRADLE OF FILTH versammelt. Nach und nach kommen diese auf die Bühne, während ihr episch-unheimliches Intro „Once Upon Atrocity“ läuft. Vor allem die in ein Kapuzen-Cape gehüllte Gestalt von Fronter Dani Filth wirkt im blaugrünen Licht schaurig-imposant. So starten CRADLE OF FILTH ihr Set äußerst theatralisch, bevor sie mit „Thirteen Autumns And A Widow“ so richtig loslegen. Weiter geht es direkt mit „Cruelty Brought Thee Orchids“ und „Beneath The Howling Stars“, dessen Orgel-Part ebenfalls einen gespenstischen Vibe verbreitet. Dani growlt und keift sich abwechselnd durch die Stücke, während Keyboarderin Lindsay Schoolcraft ihren ätherischen Gesang sowie gesprochene Passagen beisteuert. Bassist Daniel Firth und Gitarrist Richard Shaw sorgen mit ihrem Synchron-Headbangen zusätzlich für Dynamik. Letzterer rotiert dazu immer wieder headbangend und lässt dabei seinen langen Mantel fliegen.

CRADLE OF FILTH punkten aber nicht nur mit ihrer optischen Performance, sondern auch musikalisch. Zwischen Geballer und fast verträumten Klängen mäandernd, präsentieren die Briten die ganze Bandbreite ihres Repertoires und spielen vorwiegend Klassiker. Dabei setzen vor allem das Keyboard und die immer wieder geschickt eingesetzten Soli, die zum Teil zweistimmig von beiden Gitarristen gespielt werden, sehr angenehme Akzente. Die ROCKHARZ-Besucher zeigen sich textsicher und begeistert, was sich bei den Stücken gegen Ende des Sets noch steigert. „Nymphetamine“ und „Her Ghost In The Fog“ gehören schließlich auch zu den beliebtesten Tracks der Band, die sich live schon jahrelang bewährt haben. Obwohl sich CRADLE OF FILTH mit Ansagen zurückhalten, schaffen sie es so mit Leichtigkeit, die Brücke zum Publikum zu schlagen, und ernten reichlich Applaus. So geht ihr Set unter Jubel zu Ende, und es besteht kein Zweifel daran, dass die Fans gerne noch mehr gehört hätten.

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